Arbeitgeber wechseln mit Misophonie – Trau Dich!

Arbeitgeber wechseln mit Misophonie – Trau Dich!

“Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet.” Dieses Zitat stammt von Alan Curtis Kay. Ein berühmter, amerikanischer Informatiker und Pionier auf seinem Gebiet. Und genau darum geht es in meinem heutigen Beitrag. Ich möchte Dir die Angst vor der Zukunft nehmen. Insbesondere im Hinblick auf Beruf und Karriere.
Meine Community auf Instagram ( hier mein Kanal ) hat sich das Thema “Arbeitgeber wechseln mit Misophonie” gewünscht. Mich trifft dieser Fall ohnehin gerade. Da ich meinen Arbeitgeber erst Anfang Juli gewechselt habe. Ich möchte Dir erläutern, wie ich mich vorbereitet habe. Zum Beispiel auf das Vorstellungsgespräch. Aber auch wie ich mich im Büro vor Triggern schütze und was ich tue, damit es mir mit der Misophonie auf der Arbeit besser geht.
Ein neuer Job bedeutet Veränderung. Und Veränderungen sind etwas positives. Doch gleichzeitig können sie uns auch beunruhigen. Der Wunsch zu Überleben liegt in unserer Natur. Deswegen betrachten wir Neues mit Skepsis und Vorsicht. Wir können nicht einschätzen, welche Risiken und Gefahren mit den Veränderungen verbunden sind. Den Arbeitgeber wechseln mit Misophonie stellt eine ganz besondere Herausforderung dar. Ein neuer Job macht uns trotz der Riesenchance anfangs vielleicht etwas nervös. Neue Aufgaben, neue Leute, neue Umgebung. Ein Sprung ins kalte Wasser. Leidet man zusätzlich noch unter Misophonie, wird es noch ein wenig schwieriger. Welche neuen Trigger kommen auf mich zu? Wie kann ich mich am Arbeitsplatz schützen? Sollte ich offen über die Misophonie reden?
Auf diese Fragen werde ich im Verlaufe des Beitrages eingehen. Dabei erhältst Du von mir Tipps und Tricks, wie Du trotz Misophonie Deine berufliche Zukunft gestalten kannst. Mit dem richtigen Mindset und entsprechenden Maßnahmen ist der Berufsalltag auch für einen Misophoniker gut zu bewältigen. Zum Schluss des Artikels findest Du mein aktuelles Video, das das Thema noch einmal ausführlich zusammenfasst. Zusätzlich stelle ich dort zwei Produkte vor, die Dir garantiert dabei helfen werden, Deinen privaten und beruflichen Alltag problemlos zu gestalten.
Und wenn wir schon einmal beim Thema Produkte sind, möchte ich Dir an dieser Stelle ein kleines Geschenk machen. Du erhältst mein Buch “Ich hasse Geräusche” gratis und zahlst lediglich die Produktions- und Versandkosten von 5,95 Euro.

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Finde einen Job, der Dir Spaß macht und zu Dir passt

Und das ist für mich so ziemlich der wichtigste Grundsatz für das Berufsleben. Wenn Du in einem Job verweilst, der Dich nicht ausfüllt und Dir keinen Spaß macht, dann kann das negative Konsequenzen haben. Die quälende Routine mindert Dein Selbstbewusstsein und Du vergisst, welche Talente und Fähigkeiten Dich eigentlich ausmachen. Deine Lebenszeit für eine ungeliebte Tätigkeit zu vergeuden, hat starke Auswirkungen auf Dein Leben, Deine Gesundheit und Deinen inneren Frieden.
Vielleicht weißt Du aktuell gar nicht, was dein Traumberuf ist. Und wie Du das herausfinden kannst. Da habe ich einen wertvollen Tipp für Dich. Stelle Dir folgende Fragen: Was kann ich besonders gut? Schreibe es Dir auf! Dann frage Dich: Was macht mir besonders viel Spaß? Schreibe es Dir auf! Vergleiche die Antworten auf Deinen Listen. Möglicherweise findest Du so eine Kombination, die Dir eine Idee für die Zukunft gibt. Diese Methode stammt ursprünglich von dem Autoren Kurt Tepperwein.
Des Weiteren ist es keine Schande, wenn man im Laufe seines Lebens auch mal Jobs wechselt. Ich bin 34 Jahre alt und habe schon vier Arbeitgeber hinter mir. Angefangen habe ich in der IT-Branche und arbeitete mittlerweile im Marketing. Früher hat man einen Beruf erlernt und ist dort 50 Jahre geblieben. Das ist heutzutage anders. Und auch gut so. Denn so entwickelt man sich ständig weiter. Bleibe nicht dauerhaft in einem Job, bei dem es Dir nicht gut geht. Für einen Jobwechsel braucht man auch Selbstbewusstsein. Wie Du Dir das aneignest, habe ich bereits in diesem Artikel erläutert.
Nun lautet das Thema allerdings “Arbeitgeber wechseln mit Misophonie” und Du stellst Dir vielleicht die Frage, was Du als Misophoniker dabei berücksichtigen musst. Das würde ich Dir gerne im nächsten Absatz erklären.

Gebe der Misophonie nicht mehr Raum, als sie verdient hat

Kontrolliere die Misophonie, sonst kontrolliert sie Dich! Und das gilt auch für das Berufsleben. Das Wichtigste ist, dass Du einen Job findest, der Dir Spaß macht. Konzentriere Dich erst darauf. Wenn dieser Schritt dann erfolgt ist, kannst Du Dir immer noch Gedanken machen, wie Du Dich in Deinem neuen Job schützen kannst. Selbstverständlich werde ich Dir auch hierfür Wege und Möglichkeiten aufzeigen.
Ich akzeptiere meine Misophonie. Und ich finde Wege und Methoden, um mich bestmöglich vor Triggern zu schützen. Trotzdem gebe ich dieser Erkrankung nicht mehr Raum, als sie verdient hat. Je stärker man sich auf etwas konzentriert, desto mächtiger wird es.
Jetzt gehen wir mal davon aus, es ist soweit. Du hast es geschafft! Du wirst den Arbeitgeber wechseln mit Misophonie. Und so sehr Du Dich auch freust, ein wenig Nervosität bleibt trotzdem zurück. Das ist auch völlig normal. Was kannst Du jetzt tun, damit Dir Dein erster Arbeitstag leichter fällt? Auch hinsichtlich der Misophonie.
Ich empfehle Dir: Fahre einige Tage vorher zum Gebäude und schaue Dir die Umgebung an. Mache Dich mit der Gegend vertraut. Und achte gleichzeitig auf die Geräusche, mit denen Du vielleicht regelmäßig in Zukunft konfrontiert sein könntest. Das könnte zum Beispiel Baulärm sein, der vor dem Gebäude stattfindet. Ich empfehle Dir sogar einmal zu den Berufsverkehr-Zeiten zum neuen Arbeitsplatz zu fahren. Damit Du eventuelle Baustellen oder Staus mit einkalkulieren kannst. Der bekannte Teufel ist immer besser als der unbekannte. Wenn Du das gemacht hast und die Strecke und die Umgebung bereits kennst, dann fährst Du am ersten Tag mit mehr Selbstbewusstsein zu deiner neuen Firma.
Wie Dir sicher aufgefallen ist, beschreibe ich das Szenario eines neuen Job als Angestellter. Ich werde zum Schluss des Artikels aber auch noch den Fall einer selbstständigen oder freiberuflichen Tätigkeit ansprechen.

Arbeitgeber wechseln mit Misophonie – Spreche offen über das Thema

Ich habe mit meinen zukünftigen Chefs ganz offen über das Thema Misophonie gesprochen. Und ich war begeistert, wie sie mit mir umgegangen sind. Wirklich fair und locker. Sie haben proaktiv nachgefragt und mir Interesse und Verständnis entgegengebracht. Ein großes Dankeschön noch einmal!
Und genau das lege ich auch jedem Misophoniker ans Herz. Den Arbeitgeber wechseln mit Misophonie funktioniert am besten, wenn man direkt am Anfang offen und ehrlich mit dem Thema umgeht. Es gibt nichts, wofür man sich schämen muss. Allerdings würde ich erst am Ende des Gespräches über die Misophonie sprechen. Eröffne einfach ganz offen, dass Du unter einer gewissen Krankheit leidest, die Dich vor einige Herausforderungen stellt. Erkläre ihnen die Misophonie. Das erfordert Mut, aber es lohnt sich. In meinem Video zum Ende des Beitrages werde ich Dir auch noch einen Leitfaden an die Hand geben, der Dir bei solchen Gesprächen hilft.
Du kannst ihnen mitteilen, dass Du hin und wieder mit einem Headset arbeiten wirst. Oder Umgebungsgeräusche gezielt für Dich einsetzt. Das dürfte in der heutigen Zeit kein Problem mehr sein. Vielleicht wirst Du das eine oder andere Mittagessen mit den Kollegen ausfallen lassen und lieber spazieren gehen. Aber das sind alles Dinge, die man sicherlich akzeptieren wird. Wenn Du gleich zu Anfang offen und transparent mit Deiner Misophonie umgehst, wirkt das ehrlich und sympathisch. Auch Deine neuen Kollegen sollten wissen, was mit Dir los ist. Wenn alle Bescheid wissen, gestaltet sich der zukünftige Arbeitsalltag um einiges einfacher. Und die Misophonie ist mittlerweile auch keine völlig Unbekannte mehr. Zumal wir in Zeiten leben, in denen die Toleranz für psychische Erkrankungen deutlich gestiegen ist. Wie bereits erwähnt: Es gibt keinen Grund sich zu schämen. Der offene Umgang mit der Misophonie fällt Dir vielleicht am Anfang noch schwer. Aber je häufiger Du darüber sprichst, desto leichter wird es Dir fallen. Und es verbessert auch den Umgang mit Deinen Mitmenschen. Ob auf der Arbeit oder im privaten Umfeld.

Wie Du Dich am Arbeitsplatz schützen kannst

Und es ist gar nicht so schwer, wie man sich das vorstellt. Jeder Misophoniker sollte sein persönliches Notfallpaket haben. Und man fragt sich vielleicht: Was gehört in dieses Paket? Ich kann Dir da nur einige Empfehlungen geben. Zum Beispiel habe ich meine ANC-Kopfhörer immer mit dabei. Genauso wie das entsprechende Ladegerät dafür. Aber auch Stressbälle, eine Rauschgenerator-App oder einfache Ohrstöpsel können am Arbeitsplatz wahre Wunder bewirken. Wenn Du mehr Inspiration suchst, wie Du Dich erfolgreich schützen kannst, dann lies bitte diesen Artikel hier. Dort findest Du einige interessante Gadgets.
Und wie sieht es mit dem gemeinsamen Mittagessen aus? Du kannst ja mal versuchen daran teilzunehmen. Manchmal sind die Hintergrundgeräusche dabei laut genug, dass Du nicht getriggert wirst. Ich habe diesbezüglich bei meiner neuen Arbeitsstelle sehr gute Erfahrungen gemacht. Und ich war selber überrascht, wie gut das funktioniert hat. Also gib dem Mittagessen mit den Kollegen eine Chance. Wenn Du allerdings einen Tag erwischt hast, an dem Du besonders gereizt bist und Deine Laune südlich von Null steht, dann lass das Essen einfach ausfallen. Mache einen Spaziergang. Das wird Dir gut tun und gleichzeitig hilft Bewegung beim Stressabbau.
Ich habe aber noch einen weiteren Tipp für Dich. Denn es gibt durchaus stressige Tage im Berufsleben. Und manchmal wird man auch getriggert, obwohl man versucht hat sich zu schützen. Dann steht man auf dem Weg nach Hause noch im Stau. Die Nerven sind bis zum Anschlag gereizt. Für den Fall empfehle ich Dir Sport zu betreiben. Das schafft den nötigen Ausgleich. Ich gehe gerne ins Fitnessstudio oder laufe mir den Frust von der Seele. Aber da hat jeder seine eigenen sportlichen Vorlieben. Natürlich helfen auch Yoga, Meditation oder Achtsamkeitsübungen. Es gibt viele Methoden, um das seelische Gleichgewicht in Balance zu halten. Der eigene Gemütszustand ist sehr wichtig. Denn nur wenn er solide ist, sind wir in der Lage emotionale Lasten zu tragen. Wie Du dazu beitragen kannst, erfährst Du in diesem Artikel!

Selbstständig oder angestellt? Das ist hier die Frage

Und die lässt sich gar nicht so pauschal beantworten. Denn jeder Mensch ist unterschiedlich. Der Vorteil des Angestellten: Geregelte Arbeitszeiten, geregelte Urlaubszeiten und geregeltes Gehalt. Am Ende des Monats weiß man sicher, dass das Gehalt auf dem Konto ist. Das beruhigt. Für viele Menschen ist das genau der richtige Weg. Besonders wenn man jemand ist, der nach Sicherheit strebt und einen strukturierten Alltag bevorzugt. Außerdem arbeitet man mit anderen zusammen, womit eine soziale Interaktion gegeben ist. Der Nachteil: Man ist nicht so frei, als wenn man selbstständig oder freiberuflich tätig ist. Es gibt einen Vorgesetzten oder eine Vorgesetzte.
Der Vorteil einer Selbstständigkeit: Man arbeitet meistens bequem aus dem Homeoffice. ( Wobei das seit der Pandemie auch bei Angestellten immer häufiger möglich ist ) Kein langen Fahrzeiten zur Firma. Du stehst nicht im Stau. Niemand kann Dich triggern. Es gibt keine Kollegen, die genüsslich ihr Brötchen oder Apfel essen. Und Du kannst Dir Deinen Arbeitstag selbst einteilen. Für einen Misophoniker kann eine selbstständige oder freiberufliche Tätigkeit durchaus Sinn machen. Auf der anderen Seite sollte man berücksichtigen, dass die Sicherheiten – wie zum Beispiel ein festes Gehalt zum Ende des Monats – nicht immer gegeben sind.
Für welchen Weg man sich letztendlich entscheidet, hängt ganz vom Typ und Charakter desjenigen ab. Es ist auch eine Kombination aus beiden möglich. Man geht einem Job als Angestellter nach und arbeitet abends selbstständig oder freiberuflich. Aber das kann jeder für sich selbst am besten beurteilen.
Dies war der Artikel „Arbeitgeber wechseln mit Misophonie“. Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen. Erlaube mir bitte noch ein Schlusswort: Wie ich Dir schon bereits in einem vorigen Abschnitt erklärt habe, solltest Du die Misophonie nicht Dein Leben bestimmen lassen. Und sie sollte Dich nicht davon abhalten, neuen Herausforderungen nachzugehen. Weder beruflich, noch privat. Das Leben ist ein Abenteuer. An manchen Tagen ist der Tag Dein Freund, an anderen Dein Lehrer. Aber es sollte uns niemals zurückhalten, unseren Wünschen und Träumen nachzugehen. Denn dafür ist das Leben zu kurz. Wir bereuen manchmal, was wir getan haben. Aber noch häufiger bereuen wir, was wir nicht getan haben. Ich bedanke mich für Deine Aufmerksamkeit und wünsche Dir noch viel Spaß mit meinem neuen Video.

Alles Gute,

Dein Patrick

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