Kognitive Verhaltenstherapie

Kognitive Verhaltenstherapie hilft auch bei Misophonie

Durch die kognitive Verhaltenstherapie verbessert sich Deine Lebensqualität

Sind wir bloß Sklaven unserer Hirnchemie oder können wir aktiv darauf Einfluss nehmen? Wenn die Botenstoffe erst einmal ins Ungleichgewicht gefallen sind, dann kann das schwere Konsequenzen haben. Wir sind schlecht gelaunt, gereizt oder sogar depressiv. Die gute Nachricht ist: Wir sind dem nicht hilflos ausgeliefert. Wenn wir unsere Gedanken kontrollieren lernen, dann sind wir auf dem besten Wege zu einem glücklichen Leben. Nicht selten verschreiben Ärzte oder Psychologen Medikamente, wenn unsere Seele aus dem Gleichgewicht geraten ist. In einigen Fällen mag das durchaus seine Berechtigung haben. Als Dauerlösung sind Psychopharmaka allerdings nicht geeignet. Sie lindern zwar die Symptome, bekämpfen aber nicht die Ursache. Nach Absetzung der medikamentösen Behandlung kommt es häufig zu Rückfällen. Das kann verhindert werden. Und genau da kommt die kognitive Verhaltenstherapie ins Spiel.
Sie ist eine der bekanntesten Formen der Psychotherapie und kombiniert zwei spannende Therapieansätze: die kognitive Therapie und die Verhaltenstherapie. Beide werde ich Dir in diesem Beitrag ausführlich erläutern. Das ist aber nur ein kleiner Bestandteil meines heutigen Notfallpakets für Dich. Du wirst lernen, wie Du Deine Gedanken kontrollieren kannst und dadurch glücklicher wirst. Ich werde Dir zeigen, wie Du negative Glaubenssätze durch positive ersetzt. Und Du wirst erkennen, wie und warum die kognitive Verhaltenstherapie Deine Lebensqualität trotz Deiner Misophonie erheblich verbessern kann. Am Ende des Beitrages findest Du noch ein Video, das die kognitive Verhaltenstherapie und ihren Nutzen ausführlich und visuell ansprechend zusammenfasst. Bevor es hier weitergeht, möchte ich Dir gerne noch ein kleines Geschenk machen. In meinem Buch “Hass auf Geräusche” erkläre ich Dir, wie Du trotz Deiner Misophonie ein glückliches Leben führen kannst. Neugierig geworden? Dann bestelle Dir mein Buch im Wert von 19,95 Euro. Du bekommst es umsonst und zahlst lediglich die Versand- und Produktionskosten von 5,95 Euro.


Die kognitive Therapie hilft Dir negative Denkmuster zu erkennen

Der Begriff “kognitiv”ist vom lateinischen “cognoscere”abgeleitet und bedeutet “erkennen”. Bei dieser Therapie geht es darum, dass man sich über seine Gedanken, Einstellungen, Erwartungen und Gefühle bewusst wird. Häufig sind es nicht die Ereignisse und Situationen, die uns Probleme bereiten, sondern die Art und Weise wie wir sie beurteilen. Wir haben einen inneren Buchhalter, der alles streng bewertet, was wir erleben. Dabei gibt er vielen Ereignissen eine viel zu große Bedeutung. Es entsteht ein negatives Denkmuster, bei dem wir sofort negative Schlüsse ziehen und sie auf ähnliche Situationen übertragen.
Verallgemeinernde Denkmuster werden in der Psychologie als “Übergeneralisierung”bezeichnet. Ich erkläre Dir das mal anhand eines einfachen Beispiels: Auf der Straße siehst Du einen Bekannten. Du winkst ihm fröhlich zu, doch er scheint Dich nicht zu sehen. Dein innerer Buchhalter kommt zu dem Schluss: “Er hat mich mit Absicht ignoriert. Anscheinend kann er mich wohl nicht mehr leiden.” Bei der kognitiven Verhaltenstherapie würdest Du lernen wie folgt zu denken: “Er hat mich vielleicht einfach nicht gesehen. Möglicherweise war er so sehr in Gedanken, dass er um sich herum nichts anderes wahrgenommen hat. Ich sollte ihn mal anrufen und fragen, wie es ihm geht.”
Ein anderer belastender Denkfehler ist die “Katastrophisierung”. Es geschieht etwas, was uns nicht gefällt. Der innere Buchhalter macht daraus eine Katastrophe und es entstehen übertriebene Schlussfolgerungen über ein möglich drohendes Unheil. Das Schlimme an diesen negativen Denkmustern: Sie werden immer häufiger zu “sich selbst erfüllenden Prophezeihungen”. Du ziehst das in Dein Leben, wovon Du überzeugt bist. Änderst Du deine Art zu denken, dann änderst Du auch Dein Leben.
Mithilfe der kognitiven Therapie lernst Du negative Gedanken durch positive zu ersetzen. So wie in dem Beispiel mit dem Bekannten auf der Straße. Auch bei der Misophonie kann das wahre Wunder bewirken. Ich werde Dir später noch aufzeigen, wie sich diese Form der Therapie auf die Misophonie anwenden lässt. Es gibt ein altes Zitat von Marcus Aurelius: “Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe unserer Gedanken an.”
Ich denke, dieses Zitat verdeutlicht sehr gut, wie wichtig ein gutes Mindset mit positiven Gedanken ist.

Wie die Verhaltenstherapie Dir Deinen Alltag erleichtern kann

Die Verhaltenstherapie hat ihren Ursprung im Behaviorismus. Sie geht davon aus, dass menschliches Verhalten erlernt und deshalb auch jederzeit wieder veränderbar oder neu erlernbar ist.
Bei der Verhaltenstherapie wird genau untersucht, ob es bestimme Verhaltensweisen gibt, die Dir das Leben unnötig erschweren. Sobald diese gefunden wurden, folgt der zweite Schritt. Ähnlich wie beim negativem Denkmuster, ersetzt man schädliche Verhaltensweisen durch positive, die Dir Dein Leben um einiges erleichtern werden.
Anhand eines Beispieles werde ich Dir zeigen, wie das funktionieren kann. Es gibt diese Tage, an denen die Welt grau ist. Man scheint vom restlichen Leben abgeschnitten zu sein. Nichts will einem gelingen und die Stimmung verschlechtert sich rapide. Man ist traurig, wütend oder antriebslos. In diesem emotionalen Zustand ziehen wir uns vollkommen zurück und geraten somit in einem unerwünschten Teufelskreis. Durch das Zurückziehen verstärken sich unsere negativen Emotionen noch mehr. Der Tag ist gelaufen. Wir können uns nur noch schlecht aus diesem Gefühlsirrgarten befreien.
Bei der Verhaltenstherapie würdest Du lernen, dass du Dich eben nicht zurückziehst, sondern das Gegenteil tust. Du triffst Dich mit Freunden, gehst unter Leute oder führst ein schönes Telefonat mit einem lieben Menschen. Das verbessert Deine Stimmung und zeigt dir den Notausgang aus diesem Irrgarten der negativen Emotionen.
Inwiefern sich das auf die Misophonie anwenden lässt, werde ich Dir in einem späteren Abschnitt noch erklären.
Durch die Verhaltenstherapie ist man sogar in der Lage Menschen mit Angststörungen zu helfen. Bei akuter Panik gibt es die Möglichkeit sich stark auf das eigene Ein- und Ausatmen zu konzentrieren. Auf diesem Wege lenkt man den eigenen Fokus weg von dem eigentlichen Auslöser der Angst.
Du siehst also, wie wichtig die kognitive Verhaltenstherapie für Dich sein kann. Im Gegensatz zu anderen Therapieansätzen konzentriert sie sich auf die Problemlösung. Ihre Aufgabe ist es, die Ursachen Deines Verhaltens zu analysieren und dich auf den richtigen Weg zu bringen. Damit Du dein Leben auch ohne Medikamente oder therapeutische Hilfe leben kannst.
Im nächsten Absatz erkläre ich Dir was negative Glaubenssätze sind, wie sie entstehen und wie man sie verändern kann.

Was sind Glaubenssätze und wie entstehen sie?

Wir haben am Tag (wenn wir von 16 Stunden Wachzustand ausgehen) 60.000 Gedanken. Das sind 3750 Gedanken pro Stunde. 62 Gedanken pro Minute. 1 Gedanke pro Sekunde. Wusstest Du, dass 90 % von allem, was wir täglich tun, von unserem Gehirn ohne uns erledigt wird? Wir benutzen also gerade einmal 10 % unseres mentalen Potenzials. Im Umkehrschluss bedeutet es, dass unser Unterbewusstsein nicht nur die Funktionen unseres Organismus steuert, sondern auch unsere Handlungen. Dabei reagiert es gewohnheitsmäßig. Es reagiert auf die gleichen Lebenssignale immer mit dem gleichen Verhaltensmuster.
Und in diesem Unterbewusstsein lauern die Glaubenssätze. (In meinem Video stelle ich Dir das ganze visuell als Eisbergmodell vor). Dabei handelt es sich um persönliche Überzeugung, die wir für absolut wahr halten, selbst wenn sie nicht wahr sein sollten. Egal ob positive oder negative Glaubenssätze, sie konstruieren Deine Realität, die Du nicht mehr infrage stellst. Wenn zum Beispiel Deine Eltern Dir in Deiner Kindheit ständig gesagt haben: “Aus Dir wird nie was werden.” Dann hast Du diese Aussage für Dich verinnerlicht und bist unterbewusst davon überzeugt. Auch bei der Misophonie kann das vorkommen. Manche Menschen reagieren auf Misophoniker mit Sätzen wie: “Du bist nicht normal.” Auch das kann sich sehr schnell einprägen.
Wir sind dem aber nicht schutzlos ausgeliefert. Denn mit 10 % unseres Bewusstseins können wir Einfluss auf 90 % unseres Unterbewusstseins nehmen und damit auch auf die dort befindlichen Glaubenssätze. Dabei betrachtet man den negativen Glaubenssatz und ersetzt ihn durch das positive Gegenteil. Ein Beispiel: “Ich bin meinen Triggern hilflos ausgeliefert.” wird zu “Ich kann etwas gegen meine Trigger tun, wenn ich gut plane und mich organisiere.” Diese Übung findest du auch in meinem Video zum Schluss des Beitrages. Es ist ein wesentlicher Bestandteil der kognitiven Verhaltenstherapie.

Kognitive Verhaltenstherapie hilft auch bei Misophonie

Nachdem ich Dir die kognitive Verhaltenstherapie ausführlich vorgestellt habe, möchte ich Dir gerne ihren Nutzen in Bezug auf die Misophonie aufzeigen. Im Rahmen dieser Therapieform gibt es die Möglichkeit der Gegenkonditionierung. Wie mittlerweile bekannt ist, handelt es sich bei der Misophonie um einen zweiteiligen Prozess. Man hört den Trigger, dieser löst einen körperlichen Reflex aus, was wiederum die extremen Emotionen oder die Kampf-oder-Flucht-Reaktion zur Folge hat. Bei der kognitiven Verhaltenstherapie lernt man diese negativen Emotionen mit neuen, positiven Eindrücken zu überschreiben. Der Misophoniker wird beispielsweise mit seinem Trigger konfrontiert, während er Entspannungsübungen praktiziert. Wie Du bereits erfahren hast, zielt besonders die Verhaltenstherapie darauf ab, auf bestimmte Dinge anders als gewohnt zu reagieren. Das funktioniert auch bei der Misophonie. In meinem letzten Beitrag habe ich Dir 5 Gadgets vorgestellt, die jeder Misophoniker besitzen sollte. Wenn Du diese Gadgets in deinem Notfallpaket hast, dann kannst du Triggern entgehen. ( Hier geht es zu dem Beitrag, falls Du ihn verpasst haben solltest )
Eine weitere Möglichkeit sich gegen Trigger zu schützen, ist die sogenannte Neural-Repatterning-Technique (NRT). Auf jeden Trigger folgt ein körperlicher Reflex, der eine emotionale Reaktion auslöst. Diese fällt so heftig aus, dass es nicht ausreicht diese Gefühle einfach mit positiven Gedanken zu ersetzen. Wenn man also lernt diesen Reflex von Anfang an zu verhindern, folgt auch keine negative Emotion mehr. Durch das Reduzieren oder Eliminieren dieses Reflexes wird die Verbindung zwischen dem Trigger und der misophonischen Reaktion unterbrochen. Mit dieser Methode, die auch im Rahmen der kognitiven Verhaltenstherapie erfolgen kann, haben schon viele Misophoniker große Erfolge im Kampf gegen ihre Trigger erzielt. Ich werde zukünftig dazu gerne noch ein Video und/oder Beitrag verfassen.
Falls Du sehr unter Deiner Misophonie leidest und Hilfe benötigst, habe ich hier ein weiteres Geschenk für Dich: Sicher Dir jetzt Dein kostenloses 60-Minuten-Beratungsgespräch.

Erste randomisierte, kontrollierte Studie zur Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie bei Misophonie

Diese Studie wurde vom University Medical Center ( UMC ) in Amsterdam durchgeführt. Sie startete im Mai 2017 und endete im Dezember 2018. Dabei wurden die Ergebnisse anhand einer Bewertungsskala und den Einschätzungen der einzelnen Teilnehmer unter die Lupe genommen. Das Resultat war sehr interessant und zufriedenstellend. 56 % aller Teilnehmer verspürten eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität und der sozialen Beziehungen. Besonders bei der Misophonie spielt das eine übergeordnete Rolle. Jeder Misophoniker weiß, wie schnell eben jene Lebensqualität und die sozialen Beziehungen darunter leiden können. Sei es die Beziehung zum Partner, den Eltern, der Geschwister oder zu Freunden.
Weiter fand die Studie heraus, dass körperliche und psychische Einschränkungen dank der kognitiven Verhaltenstherapie deutlich abnahmen. Besonders beachtlich war aber folgendes Resultat: 12 Monate nach Ende der Behandlung hielt die deutliche Verbesserung der Misophonie-Symptome an. Das Protokoll dieser Studie wurde bereits veröffentlicht, um noch mehr Patienten mit Misophonie helfen zu können. ( Hier geht es zu der Studie )
Erlaube mir noch ein kleines Schlusswort: Lange Zeit galt die Misophonie als nicht therapierbar. Inzwischen gewinnt sie immer mehr an Bedeutung. Betroffene sind nicht weiter ihren Triggern ausgeliefert. Es gibt genügend Gadgets und Therapieformen, mit denen man die Lebensqualität der Patienten wiederherstellen kann. Ich leide selber unter der Misophonie und es freut mich, mit jedem Beitrag einen kleinen Teil zur Behandlung der Symptome beizutragen. Viel zu lange wurde man als Misophoniker nicht ernst genommen und mit einem einfachen „Stell Dich nicht so an“ abgespeist. Diese Zeiten nähern sich mit hoher Geschwindigkeit einem baldigen Ende zu. Die Medizin und die Psychologie nehmen sich der Misophonie immer mehr an. Die kognitive Verhaltenstherapie ist nur eine von vielen Möglichkeiten, wie man dieser Erkrankung den Kampf ansagen kann. Jeden Donnerstag werde ich Dir einen neuen Beitrag zu diesem Thema präsentieren, damit Du die Fortschritte und Behandlungsmethoden der Misophonie weiter verfolgen und für dich anwenden kannst. Jeden Sonntag bekommst Du ein neues Video von mir, das ich auf meinem YouTube-Kanal hochlade. Und damit Du diesen Kanal nicht verpasst, findest du das Video zum Thema „kognitive Verhaltenstherapie“ unter diesem Artikel. Bis zum nächsten Mal wünsche ich Dir eine angenehme und möglichst triggerfreie Woche.

Alles Gute,

Dein Patrick

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